HALL OF FAME – Longlist 1 per 10.2.2020

Liebe Leser, hier nun die erste Longlist von Namen zur Etablierung einer deutschen „Hall Of Fame“ für meisterliche kulinarische Kreationen. Diese Liste entspricht den Einsendungen und ist alphabetisch geordnet. Eine Auswahl der Rezepte fand nicht statt, ein Ranking soll sich erst im Laufe des Verfahrens ergeben. Ich bitte Sie nun, per Rückmeldung auf www.eat-drink-think.de oder … Weiterlesen

Christophe Pelé: Le Clarence. Livre de Cuisine. Éditions Glénat, Grenoble 2019. 320 S., geb., 51,85 Euro (in französischer Sprache)

Christophe Pelé ist vielleicht dem ein oder anderen Leser noch als Chef von „La Bigarrade“ in Paris bekannt, mit dem er sich im Jahre 2007 selbständig gemacht hat. Pelé, der unter anderem im „Ledoyen“, im „Bristol“ und bei Pierre Gagnaire gearbeitet hat, verließ „La Bigarrade“ im Jahr 2011. Das Restaurant „Le Clarence“ liegt in einem teuren Viertel nahe der Avenue des Champs-Élysées und hat bereits eine kulinarische Geschichte. Das Haus stammt von 1894 und gehört der Domaine Clarence Dillon, der u.a. auch das Château Haut-Brion gehört. Erbe des Hauses ist Prinz Robert von Luxembourg, der die Immobilie edel umgebaut und 2015 als „Le Clarence“ eröffnet hat.

Weiterlesen

Thomas Ruhl: Das Meer. Seen, Teiche und Flüsse. Edition Port Culinaire, Odenthal 2019. 336 Seiten, gebunden, 59,90 Euro

Fotograf und Autor Thomas Ruhl hat sich schon mehrfach mit dem Thema Fisch und Co. beschäftigt. Wegen des neuartigen, gleichzeitig professionellen wie kulinarisch-süffigen Ansatzes wurden die Bücher höchst erfolgreich und finden sich mittlerweile in fast jeder kulinarischen Bibliothek. Die Serie begann 2005 mit „Die See. Meeresfische“, gefolgt von „Die See. Das Culinarium der Weich- und Krustentiere“ (2007) und „Das Culinarium Süßwasserfische“ (2008). Mittlerweile hat sich in diesem Bereich eine Menge geändert.

Weiterlesen

Die Bayern eiern rum.

Anmerkungen rund um: Marion Reinhardt/Das kulinarische Erbe Bayerns. Eine Rezepte- und Spezialitätensammlung. Ars Vivendi Verlag, Cadolzburg 2019. 288 Switwn, geb., Pappeinband, 32,00 Euro

Es ist ein Ärgernis, und es ist ein sehr deutsch-kulinarisches Ärgernis. In Bayern ist im Moment mit der Wirtshauskultur und Regionalküche eine Menge in Bewegung. Das wäre nicht unbedingt der Aufregung wert, wenn nicht in diesem Falle auch einige Aktivitäten der bayerischen Landesregierung im Spiel wären. Und da geht es dann mächtig drunter und drüber, weil Politik eben vor allem in den Niederungen praktischer Aktivitäten immer auch bedeutet, dass Interessen berücksichtigt werden. Und wenn Interessen berücksichtigt werden, setzen sich oft diejenigen Kräfte durch, die dies hauptberuflich machen, also Verbände und Interessengruppen aller Art.

Weiterlesen

Gusto 2019/2020. Die besten Restaurants und Landgasthäuser aktuell getestet und bewertet. 29,90 Euro inkl. Online-Login

Der Gusto-Restaurantführer machte kürzlich Schlagzeilen, weil sich der ZS-Verlag vom Gault-Millau-Führer getrennt hatte und ankündigte, in Zukunft stattdessen mit dem Gusto zusammenzuarbeiten. Als Begründung wurde unter anderem die mangelnde Unterstützung beim Gault-Millau für die Online-Aktivitäten genannt. Beim Gusto sieht die Lage tatsächlich deutlich anders aus. Man aktualisiert online mittlerweile die Daten zeitnah nach einem Besuch. Der heute erscheinende Führer in Buchform ist insofern eine Art Zusammenfassung zum Stichtag und vor allem für die Veröffentlichung der Sonderpreise des Jahres gedacht.

Weiterlesen

Rote Impressionen – Rund um die neuen Drei-Sterne-Köche im Guide Michelin Frankreich 2020

Die neuen Daten des französischen Guide Michelin machen schnell die Runde um den Globus, aber es gibt kaum jemals mehr zu hören, als Namen und Überschriften. Ich möchte hier ein paar Dinge notieren, die mir in diesem Zusammenhang aufgefallen sind. Die Bocuse-Diskussion soll dabei erst einmal keine Rolle mehr spielen. – Die Live-Übertragung von der Preisverleihung habe ich übrigens nach einiger Zeit abgestellt. Ich war ein wenig irritiert von der – sagen wir: nicht sehr ausgeprägten Professionalität der Veranstaltung und diverser Protagonisten auf der Bühne.

Weiterlesen

Heiko Antoniewicz/Ludwig Maurer: Wilder Wald.

Matthaes Verlag, Stuttgart 2020. 240 Seiten, geb., 79,90 Euro (Einführungspreis 69,90 Euro bis 29.02.2020)

Heiko Antoniewicz (Jg. 1965) gehört mittlerweile zu den einflussreichsten deutschen Köchen, und das ohne eigenes Restaurant. Es hat sich gezeigt, dass die Arbeit im „Maschinenraum“ der Kochkunst, also dort, wo Informationen entstehen oder weitergegeben werden, ein eigenes Publikum hat. Während in anderen Fächern (und teilweise auch beim Kochhandwerk) Fachbücher und ihre Autoren nur in Fachkreisen bekannt sind und ihre Publikationen oft spröde Lehrbücher sind, hat es Antoniewicz geschafft, ein weithin bekannter Koch zu werden und mit seinen Büchern, die immer auch genußorientierte, „schöne“ Publikationen ganz im Stile der Bücher von Spitzenköchen sind, ein breites Publikum von Interessierten zu erreichen.

Weiterlesen

Gute Produkte, gute Garung, gute Würze? Für die Spitze braucht man mehr!

Der amerikanische Koch-Star Thomas Keller hat einmal gesagt, dass es für ihn das Erwärmen von Fisch oder Fleisch noch keine Kochkunst ist. Er richtete sich damit gegen eine ganze Reihe von im Grunde sehr oberflächlichen Regeln der klassisch-französischen Küche, wo es ja schließlich auch in großer Naivität heißt, dass es sich dann um eine gute … Weiterlesen

Aus dem Archiv: Materialien aus dem Seminar Restaurantkritik der Deutschen Akademie für Kulinaristik von 2003/2005

Im Zusammenhang mit meinem letzten Text über Bocuse / Michelin / zertifizierte Restaurantkritiker habe ich einmal in meinem Archiv die Papiere gesucht, die ichin den Jahren 2003 und 2005 für zwei Seminare zur Restaurantkritik konzipiert habe. Ich möchte zwei davon zur Illustration hier vorstellen. Bitte beachten Sie, dass sich die Fragen teilweise auf das beziehen, … Weiterlesen

Neue Tester braucht das Land. Anmerkungen zu Bocuse, der Michelin-Politik und zu zertifizierten Kritikern

Am 27. Januar gibt es die neue Ausgabe des französischen Guide Michelin – befeuert von den üblichen „Micheleaks“ Spielereien, die in jedem Jahr zuverlässig dafür sorgen, dass möglichst viele Leute das Erscheinen eines neuen Führers auch mitbekommen. In diesem Jahr hat die Ankündigung, dem Restaurant Bocuse seinen dritten Stern zu entziehen, allerdings nicht nur für Gischt an der Oberfläche, sondern – um im Bild zu bleiben – für schwere Grundseen gesorgt. Der Grund ist nicht wirklich die Abwertung für das Restaurant des legendären Altmeisters. Man kann und konnte seit vielen Jahren jederzeit der Meinung sein, dass, auch bei aller Liebe zur Klassik, die Leistungen nicht durchweg höchstes Niveau hatten.

Weiterlesen