Es wird viele Leute geben, die das Erscheinen eines solchen Buches mit einem gewissen Grummeln in der Magengegend registrieren. Gab es nicht auch schon Witzigmann und Mälzer oder Witzigmann und Biolek und hatte man nicht in beiden Fällen den Eindruck, als ob sich da Mittelmaß an einen ganz Großen „ranschmeißt“, oder jedenfalls der Eindruck entstehen muss, dass die Zusammenarbeit mit der Kochlegende die eigene Person irgendwie schmückt und/oder aufwertet?
Der Koch und ich – Kapitel 2 Non vitae sed scholae discimus
Non vitae sed scholae discimus
Ja, ich weiß, dass diese Sentenz eigentlich anders herum gehört. Die Schule war damals Nebensache. So ein Dorfleben hat bessere Attraktionen, als Schrift und Zahl. Hausaufgaben? Immer erst am Abend nach den Abenteuern. Oft kam ich mittags gar nicht nach Hause, immer ab durch die Mitte. Es setzte dann fast immer eine Tracht, meistens Prügel. Egal, der Tag war sinnvoll verbracht und Oma traf mit dem Teppichklopfer nie so richtig. Kopfschütteln und Dresche gab es auch, wenn die etwas ältere M. aus der selben Klasse die Doktorspiele brühwarm verpfiffen hatte. Aber was hieß schon selbe Klasse? Es gab ja nur eine, mit Bohnerwachsboden und Kreidestaub und einem Lehrer, der auch im Sitzen immer in seiner Hosentasche rumfummelte. Die älteren Schüler sagten Hodentasche und ich verstand nicht was die meinten, denn ich hatte noch nichts wirklich fühlbares in dieser Gegend.
Dining In – Freche Rezepte genial einfach und verblüffend im Geschmack. Autorin: Alison Roman, Verlag: Unimedica im Narayana Verlag, ISBN: 978-3-96257-106-1
Nein, Dining in ist keine formelle Zeremonie von militärischen Institutionen, sondern in diesem Fall ein Buch, das sehr viele Rezepte und Storys enthält.
Ich frage mich ob ich angesichts der vielen Pressestimmen in diesem Kochbuch überhaupt noch mein kleines Küchenlicht unter dem Scheffel hervor leuchten lassen kann. Aber die Frage ist rasch beantwortet. Ich kann! Weil: ich habe in den letzten Jahrzehnten das Vergnügen gehabt, einige berühmte Köche der Gegenwart kennen gelernt zu haben. (Steinheuer, Loubet, Lafer, Dumaine, Ueter, Witzigmann) Ich habe ihre Bodenständigkeit auf den glitschigen Küchenparkett stets bewundert.
Das Hans Haas – Missverständnis
Zum Abschied von Hans Haas nach 30 Jahren Arbeit im Münchner „Tantris“ hat es eine Menge von Texten gegeben, in denen in der Regel völlig zu Recht das Engagement, das hohe Niveau, die Beständigkeit und das Beharren eines großen Kochs auf seinen kulinarischen Grundsätzen ausführlich gelobt wurde. Diese Berichte und Interviews zum Abschied waren nicht … Weiterlesen
Der Koch und ich – Kapitel 1 Heidelbeeren und Gewitter
Liebe Leser,
jeden Sonntag aufs neue erfreut uns Frank Krajewski mit eine weiteren Folge seiner kulinarischen Biographie.
Auch wenn die Themen vielleicht nicht jedermanns Sache sind, so ist der Humor und der Duktus seiner Erzählungen durchaus geeignet in einer Reihenfolge oder auch in der Form der abgeschlossenen Kapitel nur einfach so wie sie kommen gelesen zu werden. Es bereichert jeden Leser in jeder Beziehung und wir wetten fast darauf, dass sie mit der Lektüre genau so viel Spaß haben werden wie wir.
Das große WeinMaleins. Autor: Bianca Bosker, Piper Verlag, EAN 978-3-492-06125-4
Wir sind froh, die launigen Buch Rezensionen von Frank Krajewski neu in unser Portfolio aufnehmen zu dürfen. Für alle, die den Stil von Frank genau so lieben wie wir und ihn gerne ein wenig näher kennen lernen würden, für den hier eine kleine Kurz-Biographie: Frank Krajewski lebt seit 40 Jahren in Remagen und ist geprüfter … Weiterlesen
Corona. Psychologie. Kreativität.
Der Lockdown sorgt für eine Veränderung der psychologischen Situation rund um die Gastronomie. Daran kann man nichts ändern, aber man sollte das, was passiert und passieren wird vorsichtig und entspannt analysieren und keine hektischen Schlüsse ziehen. Blenden wir einmal zurück in „normale Zeiten“. Bei freier Auswahl aller möglichen Restaurants an jedem Ort und zu jeder … Weiterlesen
Die besten Kochbücher der letzten 30 Jahre. Folge 8
Joel Robuchon/Patricia Wells: L‘Atelier de Joel Robuchon. Hachette Livre, Paris 1996. 248 S., geb., Hardcover
Alain Ducasse/Jean-Francois Revel: L’Atelier de Alain Ducasse. Hachette Livre, Paris 1998. 248 S., geb., Hardcover.
(beide Bücher in französischer Sprache. Es existieren auch englischsprachige Ausgaben. Nur noch antiquarisch erhältlich. Die Bücher gehören zu einer Reihe mit dem Titel „Collection ‚Les Maitres de la Gastronomie‘“. Der dritte erschienene Band ist Alain Senderens gewidmet. Danach wurde die Reihe nicht fortgesetzt).
Dirk Schritt/Marina Ginkel: Restaurant Zwei und Zwanzig. Vegan. Regional. Saisonal. Tre Torri Verlag, Wiesbaden 2020. 224 S., geb., Hardcover, 29,90 Euro
Marina Ginkel und Dirk Schritt haben das gemacht, was sich vermutlich eine ganze Menge von Foodies mehr oder weniger heimlich wünschen. Sie haben sich sozusagen aus ihren Jobs in der Frankfurter Business-Welt ausgeklinkt, ihr Hobby zum Beruf gemacht und ein kleines Café gegründet. Und weil das Geld erst einmal nicht für ein Etablissement in der Innenstadt ausreichte, haben sie mit einem kleinen Lokal im Weinort Geisenheim begonnen. Das war im Jahre 2015. Mittlerweile ist das vegane Café zu einem Restaurant geworden und deutlich größer, aber immer noch ohne jeden Pomp und ausgesprochen entspannt.
2020, Impressionen
Nein, dies ist kein Jahresrückblick, dies sind Impressionen, die mir so durch den Kopf gehen, wenn ich an einige meiner Gastronomie-Besuche im Jahr 2020 zurückdenke. Vor-Corona, direkt nach Corona, in einem entspannten Sommer und bis zum letzten Tag vor dem neuerlichen Shutdown der Gastronomie. Als echter Gastronomiekritiker bin ich natürlich nicht nur in der Spitzenküche … Weiterlesen