Sternekoch Nils Henkel bei den Gastro Survival Passionistas: Es geht wieder voran …
Ohne Zweifel ist 2-Sternekoch Nils Henkel einer der Trendsetter in der deutschen, oder besser europäischen, Gastroszene. Sein „Pure Nature“-Konzept, das er im gleichnamigen Buch aus 2010 definierte, ist eine Neubesinnung auf Aromen aus der Natur – viel Gemüse, viele Kräuter – erschließt dem interessierten Kulinariker neue Horizonte. Seine Küche, dies mag der Fisch- oder Fleischliebhaber annehmen, ist dabei fern von jeder Langeweile, ein Farben- und Aromenspiel, das weitgehend auf tierische Produkte verzichtet und schlicht begeistert.
Diese Begeisterung teilen auch die beiden Gastro Survival Passionistas, Ralf Bos und Buddy Zipper. In Folge 8 ihre Podcasts geht es diesmal bedeutend nachdenklicher zur Sache. Nils Henkel über die Maßnahmen auf Burg Schwarzenstein: „Wir haben relativ schnell das Restaurant geschlossen – denn für uns im Rheingau gibt es da wenig Möglichkeiten. Take-Away-Services bieten sich da nicht unbedingt an, so wie Kollegen in den Ballungszentren dies tun können. Was zum Beispiel Sascha Stemberg da macht – ist großartig.“
Nils Henkel, der auch bei den Jeunes Restaurateurs aktiv ist, betont wie wichtig es ist, sich in der Krise mit Kollegen auszutauschen. „Es geht bei uns auch um die Möglichkeit, dass man einfach mal zum Hörer greift und sich untereinander austauscht. Denn neben den Vereinsaktivitäten sind auch viele Freundschaften dabei und es ist einfach wichtig, dass man einen Pool an Leuten hat, mit denen man auch Erfahrungen austauschen kann.“
Natürlich geht es in Folge 8 ebenso um die Aktivitäten rund um die schrittweise Wiedereröffnung der Gastronomie, wenn auch bei allen drei Akteuren noch eine deutliche Unsicherheit zu verspüren ist. „Wir sind ja letztlich davon abhängig was die jeweilige Landesregierung sagt. Ich glaube, jeder brennt darauf wieder Gas geben zu können – und ich glaube, dass neben der Passion für das Kochen, es nun erstmal wichtiger sein wird, den eigenen Betrieb wieder auf Kurs zu bringen und hoch zu fahren. Sicher ist dabei das es schwierig wird, denn es wird Auflagen geben – und wir können nicht so weitermachen wie bisher. Ob das die Diskussion über Alkoholausschank ist – oder was auch immer, es gilt mit den Auflagen klarzukommen – und da stellt sich gerade für kleinere Restaurants die Frage, wenn ich nur zu 50% belegen kann, lohnt es sich jetzt überhaupt…“
Nachdenkliche Töne – und dennoch freuen sich die drei Passionistas über die schrittweise Öffnung, wenn auch die Folgen des Lockdown nun erst so richtig sichtbar werden. Ein interessantes Gespräch – das es wert ist, 50 Minuten Zeit zu investieren.
Gastbeitrag von Buddy Zipper