Schon seit vielen Jahren bin ich der Meinung, dass man bei uns mit dem Fisch nur sehr selten so gut umgeht, wie es sein könnte und eigentlich sein müsste. Ein irritierendes Indiz ist zum Beispiel, dass man irgendwo an den Küsten in Europa in einem guten Restaurant Fisch probiert und sofort der Meinung ist, so etwas würde man in Deutschland nie bekommen. Gibt es da Probleme mit der Auffassung oder mit der Qualität des Materials? Hat sich da bei uns vielleicht – wie auch in einigen anderen Bereichen der Küche – eine Art weichgespültes Verständnis von französischer Küche entwickelt, bei dem man scheinbar produktnah arbeitet und am Ende weder ein vollständig überzeugendes Produkt noch eine vollständig überzeugende Garung hat? Ich bin immer wieder an die Quellen gefahren und habe mir das angesehen, was die Besten machen. Danach war ich immer wieder der Meinung, man sollte bei uns vorsichtiger mit der Behauptung umgehen, diese oder jene Kreation sei ein gutes Fischgericht. Dazu kommt, dass ich im Laufe meiner Forschungen für das Deutsche Archiv der Kulinarik (meine Dokumentationen zur kulinarischen Exzellenz) auch immer wieder Informationen bekomme, die darauf hindeuten, dass selbst höchst bekannte Köche vergangener Jahre ein – sagen wir: eher saloppes Verhältnis zur Qualität von Fisch hatten.
Dazu kommt ebenfalls – sehr wichtig – dass wir auch bei uns mittlerweile in einer Phase sind, wo man beim Fisch ein anderes Verständnis von Frische und den geschmacklichen Perspektiven entwickelt. Es ist nach wie vor – erstens – unabdingbar, möglichst präzise Daten vom Fang und/oder der Tötungsmethode und der Lagerung zu haben („Tracabilité“). Es ist – zweitens – aber auch unabdingbar, über Reifung zu reden. Dass das alte Hobbykoch-Klischee vom „fangfrischen“ Produkt, dass man möglichst schnell verbrauchen müsse und das deshalb besonders gut sei, längst als unpräzise und nur noch als naiv bezeichnet werden kann, hat sich zumindest teilweise herumgesprochen. Heute müssen wir je nach Verwendung des Fisches das ganze Spektrum im Blick haben, also von quasi lebend roh bis zu einer beträchtlichen Reifung, von kleinen und großen Exemplaren, der Garung usw. usf.
Und dann gibt es noch etwas, das mich im Moment besonders interessiert, nämlich die Auffassung von dem, was man mit Fisch am besten macht und wie man ihn behandelt und kombiniert. Und da gibt es einfach hochinteressante Varianten. Es kann nicht mehr nur darum gehen, dass der Fisch einen möglichst guten Eigengeschmack „behält“, weil er oft genau so etwas kaum hat (wie natürlich auch der Großteil der Fleischsorten, die das, was wir unter „Eigengeschmack“ verstehen immer erst dann entwickeln, wenn wir sie in einer spezifischen Art und Weise behandelt haben – auch so ein Hobbykoch-Märchen). Natürlich gibt es Sashimi und Sushi, und ich bin ein großer Freund von solchen mini-invasiven Degustationen. Aber – das ist ein Teil, nicht mehr, und der Rest besteht bei weitem nicht nur aus irgendwie mediterran gebratenem Fisch (was soll das eigentlich sein?) oder gedämpftem Filet ohne Haut und mit aufgeschäumter Sahnesauce.
Le Peron, Marseille
Das „Le Peron“ in Marseille – unweit des alten Hafens und auch unweit vom „Passedat“ – ist eine Institution der Fischküche und hat eine gewisse strukturelle Ähnlichkeit mit dem Fischereihafenrestaurant in Hamburg. Es ist eine Art Brasserie der feineren Art, die mit ihren Fischgerichten schon eher Richtung Gourmetküche geht, dabei aber weit entfernt von dem ist, was man bei uns oft unter Fisch in der Gourmetküche versteht. Das sieht dann im Detail so aus:
Tartare de sar de ligne, radis et mangue finement taillés, jus de Chlorophyll acidulé (35 Euro)
Der Teller sieht aus wie gute Küche und hat geschmacklich ganz klare Vorteile. Der Fisch (eine Meerbrassen-Art) als solcher ist vor allem frisch und gut stückig eingesetzt, bringt also einen klaren Tatar-Geschmack. Die sehr dünn gehobelten Radieschen obenauf und die Mango-Partikel (plus Blütenblättchen) haben den Effekt, weder zu viel Süße noch zu viel Radieschen-Banalität in den Akkord zu bringen. Die Radieschen wirken eher wie kleine Reminiszenz an den Rettich in vielen japanischen Rezepten, sie sind eher ein herzhaftes Element mit einem leicht süßlichen Ausgleich von Mango. Den eigentlich „Hook“ macht die angegossene Chlorophyll-Jus, die einen insgesamt dann sehr guten und individuellen Geschmack ergibt. Die Jus schmeckt nicht banal „grün“, sondern hat eher die aromatische Struktur einer Sauce mit einiger Tiefe. Der Säureanteil ist ebenfalls sinnvoll eingebunden und begrenzt. – Insgesamt schmeckt das deutlich anders als viele ähnliche Ansätze aus der Ceviche – Ecke, wegen der Chlorophyll-Sauce sogar deutlich individuell bis neuartig (eben im Vergleich zu den bei uns zu findenden Zubereitungen).
Langoustines en kadaif, nems du blette au Quinoa et herbes fraiches, sucs de langoustines, huile de mandarine, citron confit (37 Euro)
Dieses Gericht muss sofort an Harald Wohlfahrt und andere erinnern, die vor Jahren ebenfalls gerne Langustinen in die dünnen Fäden von Kadaifi-Nudeln eingewickelt haben. Diese Technik, der Langustine etwas Textur beizufügen, macht viel Sinn, weil die Langustine eine solche Textur sehr gut verträgt. Die Langoustines hier haben eine exzellente Qualität, sind recht groß und zweifach vorhanden. Die Stücke liegen jeweils auf einem Sockel, der wie Scheiben von Nems aussieht, statt einer Teighülle aber von Mangoldstreifen zusammengehalten wird. Die Scheiben sind mit einer sehr gut schmeckenden Quinoa-Zubereitung gefüllt, die wieder einen sehr guten, individuellen Geschmack mit einer leicht süßlichen Süffigkeit hat. Die Sauce (sucs de langoustines) ist – wie ganz auffällig viele Saucen hier – eher auf der aromatisch dunklen Seite und geht in Richtung „bratöser“ Aromen, also Aromen, die man eher von Fleischgerichten her kennt. Das Mandarinenöl ist nur ein Teil dieses Gesamtgeschmacks, schmeckt nicht wirklich durch und hat damit auch keinerlei fruchtige Banalität. Die konfierten Zitronen obenauf haben eine gute Wirkung. Insgesamt gibt es abermals ein sehr gutes Geschmacksbild, gleichzeitig eine sehr gute Degustation von Langustinen und eine Interpretation, die trotz der Ähnlichkeit beim Hauptprodukt mit bekannten Formen, einen klaren, heute ungewöhnlichen und jederzeit anregenden Impuls setzt.
Lotte nacrée, rougail aux sucs de poissons, courgettes marinées, petits pois glacés au beurre fumé, condiment citron-miso (44 Euro)
Die Garung der zwei Stücke Lotte hat einen glasigen Kern („nacrée“). Was man von außen an dunkler Farbe sieht ist keine Bratkruste, sondern Folge des Glasierens mit einer Sauce. Die großen Stücke sind in einem exzellentem Zustand und schmecken trotz der Glasur klar und puristisch. Die Stücke liegen auf einem Sockel/Bett von Erbspüree plus ganzen Erbsen, dazu kommen Rollen von marinierten Zucchini-Streifen. Die Aromatisierung der Erbsen mit geräucherter Butter verstärkt den Gesamteindruck eines Hauptgericht-Verständnisses für Fisch, das auf immer ein wenig an Fleischgerichte erinnert. Hier ist die „Erinnerung“ besonders verstärkt, weil als Basis eine Art Brät-Sauce (rougail) fungiert, die mit Fisch kombiniert wird (sucs/“Säfte“/Jus). Die Wirkung von Zitrone und Miso ist nicht plakativ, sondern – wie schon oben erwähnt – eingebunden und als Teil des Aromenspektrums, quasi zur Erzielung des komplexen, wieder sehr süffigen Hauptgericht-Charakters. Das Gericht schmeckt sehr gut und überzeugt vor allem von der Stilistik her, die ganz selbstverständlich von den bei uns verbreiteten sahnig-cremigen oder vorgeblich mediterranen Formen abweicht, dabei aber durchaus nicht so wirkt, als handele es sich nicht mehr um Fischgerichte im bei uns üblichen Sinne. Man denkt über die Ausweitung nach und empfindet sie eher als ein anderes Universum, das bei uns leider kaum jemals genutzt wird.
Saint-Pierre cuit sur peau, moules d‘etang de Thau, asperges blanches et vertes glacées d’un jus iodé (49 Euro)
Für den Gesamteindruck gilt Ähnliches wie oben bei der Lotte. Wieder gibt es ein großes und in allen Teilen überzeugendes Stück eines sehr großen Saint-Pierre, mit der Haut gebraten, wobei gerade der Zustand der Haut besonders überzeugend wirkt. Die anderen Elemente dieses Gerichtes sind allerdings für unsere Verhältnisse teilweise etwas dünn im Aroma. Der weiße Spargel ist fast nur Textur und hat so gut wie gar nichts von dem Terroir-Aroma, das wir in Deutschland meist vorfinden (das gilt übrigens auch für den weißen Spargel, den man hier unten ansonsten kaufen kann: er scheint keine Handelsklassen zu kennen. Ist krumm und schief und fast immer viel zu alt). Der grüne Spargel hat etwas mehr Aroma, ist im grunde aber ebenfalls nicht besonders gut gegart und aromatisiert. Die Glasur mit einer „Jus iodé“ macht nicht viel Effekt beim Gemüse selber, eher dann im Zusammenhang, der wieder bratöse Elemente hat. Die Muscheln haben zwar eine schöne orange Farbe wie die besten Moules de bouchot, sind aber geschmacklich zu neutral und nicht weiter ausgearbeitet (etwa durch eine Court-Bouillon o.ä.), sie sind eher Textur als deutlicher Akzent (der aber durchaus möglich wäre). Eine sehr gute Wirkung gibt es dafür von den Erbsensprossen, die hier eine absolut sinnvolle, texturell-aromatische Ergänzung sind. Trotz der kleinen Schwächen im Detail bleibt wiederum der Eindruck eines sehr guten Hauptgerichtes mit Fisch.
Fazit:
Ich gehe selber immer wieder in diese Institutionen, die meist keinen Stern o.ä. haben, weil ich weiß, dass sich hier eine traditionelle Küche manifestiert und hält, die im Gourmetbereich immer wieder „unter die Räder kommt“, weil die Interessen im Gourmetbereich oft viel zu eingeschränkt den gerade gängigen Moden folgen. Diese Küchen müssen aus meiner Sicht immer auch wie ein Spiegel dafür sein, ob die als beste Küchen ausgezeichneten Restaurants vor ihnen bestehen können, oder diese aus beste ausgezeichneten Restaurants einen Weg eingeschlagen haben, der vor allem partikulär ist, der das Ganze und die Qualitätsmerkmale bester Küche zum Teil aus dem Auge verloren hat. Im „Le Peron“ in Marseille kann man mit Blick auf die Fischküche solchen Gedanken bestens nachgehen. Es gibt sehr gute Gerichte, die vielen „lieblos“ exekutierten Gerichten in Sternerestaurants o.ä. eine ganze Reihe von Dingen voraus haben – von der schieren Produktqualität über die Garungen bis zu einem geschmacklichen Kosmos, der in der Normierung vieler Küchen verloren gegangen ist. Die Gerichte im „Le Peron“ werde ich wohl lange Zeit im Gedächtnis behalten, während ich viele andere in höher bewerteten Restaurants längst vergessen habe.
Marseille, im April 2025
Lieber Herr Dollase, auch Sie schreiben hier wieder von Langustinen.
Zum hundert-tausendsten Mal: Es gibt das Wort Langustine nicht. Der deutsche Name dafür ist Kaisergranat oder Kaiserhummer. Wenn ihnen der nicht passt, dann schreiben Sie eben das französische Wort Langoustine. Alles Andere ist – gerade für Sie – unpräzise und irgendwie auch peinlich.
Es reicht schon, wenn das Köche selber falsch auf ihre Karten schreiben (denn man möchte ja meinen, dass auf der Bestellung müsste ja die korrekte Bezeichnung steht) oder in einer Sendung wie „der Pass“ der Kommentator unentwegt von einer Languste faselt, während der Koch ganz offensichtlich mit einem Kaisergranat hantiert.
Und wenn ich hier schon schreibe, sei auch mal die Frage an Sie erlaubt: Immer wieder lese ich von ihnen relativ pauschal gehaltene Kritik – in diesem Kontext bezüglich Fisch – an der Sterne-Gastronomie in Deutschland im Hinblick auf Qualitäten und Garungen.
Wer sind denn diese „Besten“ (von denen sie hier schreiben) in Deutschland, die ihrer Meinung nach diese Defizite aufweisen?
Bau, Hartwig, Sonnora, Aqua etc.?
Seltsamerweise ist von Ihnen diesbezüglich – eigentlich seit Jahren – nie konkrete Kritik an einem ganz konkreten Restaurant zu lesen.
Aber das wäre doch eigentlich ihre originäre Aufgabe als Kritiker, nicht wahr? Und es wäre dann tatsächlich auch mal eine Diskussion möglich, auf diese Weise ist sie das nämlich in keinster Weise, da man schlicht nicht wissen kann, von wem oder welchem Restaurant Sie hier überhaupt sprechen.
Manchmal drängt sich für mich sogar der Eindruck auf, dass Sie mangels tatsächlicher und häufiger Restaurant Besuche, die ganze Sache auch gar nicht mehr so präzise einordnen können, wie Sie sich das vielleicht wünschen, aber nach außen hin ihren Lesern dennoch vermitteln wollen.
Im Grunde kann man jede Woche ihre Kolumne – über ein mehr oder weniger mediokres Restaurant – in der FAS? Lesen. Dann kommen von Ihnen, offensichtlich zu den Ferienzeiten noch vereinzelt Berichte zu Restaurants im Brasserie-Bereich, die Sie in der Bretagne oder in Südfrankreich besucht haben. Mehr gibt es ansonsten aber nicht?
Mal ganz konkret: Welche und wie viele 2- oder 3-Sterner haben Sie denn in Deutschland, Europa, USA oder Japan in den letzten ein bis zwei Jahren wirklich besucht? Welche Sushi Restaurants im Spitzenbereich waren dabei?
Nicht falsch verstehen: Es geht mir hier bestimmt nicht um „namedropping“, sondern einfach darum, die tatsächliche Grundlage und Basis zu erfahren, auf welcher ihr kulinarischer Horizont aktuell wirklich beruht.
Lieber Christoph,
das übersehen Sie – verständlicherweise – nicht ganz. Einmal kritisiere ich gerne Phänomene als solche ohne konkrete Restaurants zu nennen, weil eine solche Kritik ankommt, wo sie ankommen soll, einzelne Köche aber ihr Gesicht wahren können.
Kritik im Detail findet immer dann statt, wo ich eine klassische Restaurantkritik schreibe.
Das gilt vor allem für die FAS. Das Konzept dort ist aber nicht auf Sterneköche usw. fixiert. Sie kommen vor, aber nur sporadisch, weil jene Restaurants im Vordergrund stehen, die tatsächlich von vielen Leuten besucht werden.
Meine Verbindungen zur absoluten Spitze sind hervorragend und regelmäßig, spielen sich aber in anderen Zusammenhängen ab. Vielleicht haben Sie zum Beispiel von meinen Arbeiten für das Deutsche Archiv der Kulinarik gehört. Oder davon, dass ich im Buch von Jan Hartwig für quasi alle Texte außerhalb der Rezepte verantwortlich bin. Usw. usf. Wenn ich in einem Restaurant bin und aus anderen Gründen dort zu tun habe, schreibe ich keine Kritik.
Ganz davon abgesehen ist es kaum möglich, wirklich vollständig reale Kritiken zu schreiben. Man muss immer Gewichten. Würde man ohne Blick auf irgendwelche Zusammenhänge kritisieren, bliebe nicht mehr viel übrig. Eine solche Position ist natürlich die Folge einer langjährigen Beschäftigung mit der Sache. Das „virtuelle Menü“ in meinem Kopf, also die Summe der besten Sachen, die ich gegessen habe, ist ein Maßstab, den man kaum irgendwo anlegen kann. Insofern muss man das, was man schreibt, gewichten. Mein Interesse ist zunehmend wissenschaftlich und nicht mehr journalistisch. Vielleicht lesen Sie einmal einige der Dokumentationen (Eingabe bei Google: Geschmacksarchiv Dresden und mein Name, dann kommen die Verweise). Ich habe außerdem immer von „analytischer Restaurantkritik“ geredet, die sich grundsätzlich von dem geschmäcklerischen Geschwätz vieler „Kritiken“ unterscheidet. Dazu ist alles dokumentiert.
Gruß JD
Ich kann die Kritik von Christoph nachvollziehen, zumal die darauf gegebene Antwort in maximaler Weise diffus ausfällt. Sie schreiben von ihren Aufgabengebieten, weichen aber der eigentlichen Ausgangsfrage aus. Was hat die Frage, ob und welche 2- und 3-Sterner Sie besucht haben, damit zu tun, dass ihre „Verbindungen zur absoluten Spitze hervorragend und regelmäßig sind“? Die Tatsache, dass Sie in unterschiedlicher Form im Zusammenhang mit der Spitzengastronomie geschrieben haben (und auch entsprechende Expertise aufweisen), bestreitet ja niemand. Hier ging es darum, warum Sie die Fischqualitäten an der Spitze in Deutschland kritisieren, dafür aber keine konkreten Beispiele auflisten (dass damit Wissler oder Hartwig nicht von Ihnen gemeint sind, hat der Leser bereits verstanden). Dass aber der Imbiss um die Ecke beim frittierten Fisch keine Topqualitäten aufweist, kann ja wohl damit auch nicht gemeint sein (und ist es auch nicht).
Ihre Aussagen, vor allem aus dem letzten Absatz der Riposte, à la „es ist kaum möglich, wirklich vollständig reale Kritiken zu schreiben“ (warum sollte das der Fall sein???) sind in diesem Zusammenhang wirklich sehr schwer nachzuvollziehen und zu dechiffrieren? Wenn man die einzelnen Sätze im Detail analysiert, kann man nur zum Schluss kommen, dass Sie der Ursprungsfrage durch ausschweifende, aber unkonkrete Antworten maximal ausweichen (und ergo nicht beantworten können/wollen). Diese Strategien habe ich speziell auch im wissenschaftlichen Bereich erlebt und sind ebenfalls durch langjährige Erfahrung meinerseits belegbar.
Die diffusen Antworten können mehrere Gründe haben bzw können unterschiedlich interpretiert werden: Sie wollen vor allem an der Spitze nicht anecken (die deutsche Sterne-Szene ist nicht übermäßig groß und wer weiß, mit wem man in Zukunft ein Buch schreiben will?), oder die Hypothese von Christoph trifft zu, dass ihr Kontakt in der deutschen Szene auf ein paar wenige Sterneköche (Wissler, Hartwig) konzentriert ist, aber in der Breite aber eben doch nicht mehr so existent ist, wie Sie das gerne hätten.
Lieber Anonymus 2 (man sollte eigentlich auf anonyme Texte nie antworten, ich mache es trotzdem). es hat immer wieder Versuche gegeben, mich in bestimmten Punkten irgendwie festzulegen. Vielleicht sollte ich überhaupt nicht darauf antworten, weil es einfach nichts bringt. – Wenn Sie so nachfragen bitte ich aber erst einmal um Mitteilung Ihrer Vorstellung von Restaurantkritik. Sie scheinen da – wie Ihr Kollege – sehr prämissiv vorzugehen und Ihre Vorstellung mit meinem Verhalten abzugleichen und dann aus diesem Konstrukt Schlüsse zu ziehen. Das ist so nicht möglich. Also: wie Stellen Sie sich das vor? – Ein Urteil über die Fischküche in D kann – wissenschaftlich gesehen – natürlich nie gefällt werden, weil es ja immer wieder noch irgendwelche Ausnahmen gibt, wo meine Kritik nicht zutrifft. Ich habe aber zum Beispiel erst kürzlich eine so gravierende Bestätigung meiner schon lange existierenden Einschätzungen bei einem ganz großen Namen bekommen, dass sie erschüttert wären. Ich teile das aber vorerst nicht mit, da ist die Pauschalisierung erst einmal der bessere Weg.
Was die Zahl der Kontakte zur Spitzenküche angeht ist auch diese Frage prämissiv. Ich habe schon häufiger darauf hingewiesen, dass viele selbsternannte Restaurantbeurteiler – und insbesondere die, die nur Spitzenrestaurants besuchen – nicht als Kritiker bezeichnet werden können. Sie kennen die Gastronomie einfach zu wenig….
Gruß JD
Ihr Kommentar sowie der vorherige von Christoph waren schon lange Überfällig .
Diesen ist nichts hinzuzufügen.
Pur , Präzise , Real
Frohe Ostern
Liebe Grüße aus Neureut Herr Dollase
Wollte mich kurz wegen dem Restaurant Perron melden.
Wir gehen seit über 20 Jahren ins Perron es ist uns immer eine Freude
Ihnen alles gute Ihre Familie Nagel