Zu Gast bei den Miele Tafelkünstlern
Prolog: Zusammen essen, zusammen kochen, Spaß haben.
Die Miele Tafelkünstler sind eine Vereinigung von Kochschulen, die flächendeckend über ganz Deutschland verteilt sind. Unter fachkundiger Anleitung, teils sind es Starköche, geht es darum, in entspannter Atmosphäre etwas zu lernen und sein eigenes Kochtalent zu entfalten. Wichtig ist dabei immer der gesellschaftliche Aspekt, nette Leute kennenzulernen, Spaß zu haben und gut zu essen. Das, was man gemeinsam gekocht hat, schmeckt besonders gut. Wir besuchen einen dieser Tafelkünstler im äußersten Osten unserer Republik.
Advertorial
Die Hauptstadt der Sorben
Von Berlin kommend passieren wir den Spreewald. Das ausgedehnte Biosphärenreservat mit seinen unzähligen Flussverzweigungen, Mooren und Auen ist eine Kulturlandschaft, die von slawischen Völkern geprägt wurde. Etwa ab dem sechsten Jahrhundert siedelte sich im Zuge der Völkerwanderung der Stamm der Sorben in der Gegend um das heutige Bautzen an, hier in dieser Gegend waren es die Wenden. Etwa im achten Jahrhundert fiel der Stamm der Lusitzi ein, baute imposante runde Burgen und gab der Landschaft ihren heutigen Namen Lausitz, was auf sorbisch Sumpflandschaft bedeutet. Bis heute hat die ethnische Minderheit der Lausitzer Serben, wie man sie früher nannte, weitgehend ihre eigene Kultur und Identität erhalten. Heute wird allgemein “Sorben“ als Sammelbegriff für Menschen dieser Kultur verwendet.
Wir folgen der Spree in Richtung Süden und stoßen auf die “Hauptstadt“ des Volkes: Cottbus – ein beschauliches Städtchen, das sich im äußersten Osten Deutschlands an die polnische Grenze quetscht. Mag sein, dass der Begriff Hauptstadt in eine falsche Assoziationsrichtung führt. Denn das sorbische Volk bildet unter den Einwohnern klar die Minderheit. Doch die Präsenz wird schon am Ortseingangsschild sichtbar. Wie auch in der Innenstadt ist die Beschriftung zweisprachig. Chóśebuz steht unter Cottbus und am Rathaus prangt neben der deutschen Beschriftung “Radnica“ in goldenen Lettern. Unter dem Straßenschild Rathausgasse steht Radnocowa gasa. Den alten sorbischen Trachten und Bräuchen begegnet man noch auf Volksfesten und eher in ländlichen Gebieten.
Wir haben den Plattenbaugürtel mit teils quietschbunten Mietskasernen durchquert und stoßen nun auf ein Örtchen mit hübsch renovierter, historischer Bebauung. Die Gründerzeitarchitektur zeugt vom einstigen Reichtum. Der kam mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert, als Großbetriebe, vor allem aus der Textilindustrie, entstanden. Bis in die DDR-Zeit war Cottbus ein wichtiger Industriestandort, stand für Kohle und Energie, für Möbel und Nahrungsmittel. Nach der Wende vollzog sich ein massiver Strukturwandel, die DDR-Produkte waren nicht weltmarktfähig. Heute ist die nicht ganz 100.000 Einwohner zählende Stadt ein Zentrum für Dienstleistungen, Verwaltung und Wissenschaft. Die Brandenburgische Technische Universität ist hier ansässig, und den Studenten und Dozenten sei Dank, dass sich um den Altmarkt, umbaut mit Bürgerhäusern im Barockstil, ein Ausgehviertel mit Kneipen, Bistros und Restaurants etabliert hat.
Kochen auf der Mühleninsel
Ein phantastisches Relikt aus der Gründerzeit ist die Mühleninsel mit ihrer Bebauung. Die historische Wilhelmsmühle beherbergt heute eine der schönsten Kochschulen der Miele Tafelkünstlergruppe. Die “Kochkultur“ von Volker Hecht. 1836 wurde an diesem Ort eine Walkmühle für die Textilindustrie errichtet, angetrieben vom aufgestauten Wasser der Spree. 1876 flanschten die Besitzer noch eine Ölmühle an und ergänzten das Gebäude rund drei Jahrzehnte später mit Büroräumen und Wohnungen. Beim Ausbau orientierte sich der Architekt August Patzelt am benachbarten, im Stil der norddeutschen Backsteingotik errichteten Elektrizitätswerk. Ihm gelang ein Meisterwerk. Im Jahr 2003 wurde das Gebäude von Grund auf saniert. Der schöne Gebäudeschmuck, das Schaufachwerk und die Ziergiebel, das alte Spreewehr am Mühlengraben und das benachbarte E-Werk, heute ein Museum, sind Kleinoden inmitten eines kleinen Parks.
Der Charme von Hechts Kochschule rührt nicht allein von der Gebäudesubstanz. Die Symbiose mit dem Einrichtungshaus eines Freundes – ‚Der Einrichter’ – trägt zur Einzigartigkeit bei. Stylisches Design durchmischt sich mit dem Esstisch und der Küche der Kochkultur und umgekehrt. Die High-Tech-Geräte des Unternehmens Miele ergänzen perfekt das Ensemble von Kunst, Kunsthandwerk und modernen Möbeln.
Volker Hecht ist gebürtiger Cottbuser und hatte den Traum, Koch zu werden, mit diesem Beruf auf einem Schiff anzuheuern und um die Welt zu reisen. Doch das ließ sich in der DDR nicht so leicht verwirklichen. Immerhin wurde er Koch und absolvierte seine Ausbildung im seinerzeit ersten Haus am Platze, dem Hotel Lausitz. Zwei Jahre dauerte es in der deutschen demokratischen Republik, Koch zu werden. Mit dem Abschluss in der Tasche tingelte Hecht ein bisschen durch die Gastronomie und versuchte dabei “etwas Besonderes“ zu kochen. So folgten erste Auseinandersetzungen mit der mediterranen Küche. Nach der Wende machte Hecht seinen Küchenmeister und eröffnete mit einer sizilianischen Familie das erste Ristorante in Cottbus. Und unser Chef begann zu reisen. Bis heute sind die Top-Restaurants der Welt sein Ziel und der mediterrane Raum seine Vorliebe. Lernen, sehen, fortbilden, was läuft woanders. Mitte der 1990er Jahre wechselte er den Beruf, zumindest teilweise. Er wurde Kochausbilder im Auftrag eines privaten Bildungsträgers für benachteiligte Jugendliche. Dort übernahm er schließlich das gesamte Resort Gastronomie und Dienstleistungen. Ganze 16 Jahre machte er das. Dann kam seine persönliche Wende, hervorgerufen von seiner Frau. Die schenkte ihm zum 50. Geburtstag zwei Kochkurse. Und wo? Klar, in Mediterranien. Einen in Barcelona und einen weiteren im Nordwesten Spaniens. Das war die Initialzündung. Ja, eine Kochschule, die wollte er auch aufmachen. Die erste in Cottbus, und gut und anspruchsvoll sollte sie sein. Eine neue Herausforderung, mit 50 Jahren noch einmal in die Selbständigkeit.
Vor sieben Jahren dann startete das Projekt. Volker Hecht klapperte auf der Berliner Funkausstellung alles ab, was an Küchenherstellern zu finden war. Nur bei Miele erkannten die Manager die strategisch optimale Position für eine Kochschule. Im Knotenpunkt zwischen Berlin und Dresden. Gesagt, getan. Die ersten Gespräche waren im September und schon im folgenden Jahr, genauer im März, fand der erste Kochkurs als Miele Tafelkünstler statt. Seither hat “Kochkultur“ zweistellige Zuwachsraten.
Lernziel: Begeisterung und Freude
Was Volker Hecht an seinem “neuen“ Beruf als Kursleiter gefällt, ist der gesellschaftliche Aspekt. Einander völlig fremde Menschen kommen zusammen und trennen sich oft am Ende des Abends als Freunde. Das gemeinsame Kochen verbindet und vereint – denn alle kommen mit dem gleichen Ansinnen zum Kurs: ein bisschen was kochen, ein bisschen was lernen und gut essen. “Ich möchte die Menschen inspirieren, sie sollen neue Ideen mit nach Hause nehmen. Und das Gelernte nachkochen“, erklärt Hecht. Kernziel ist dabei auch, eine Bereitschaft zu implantieren, für gutes Essen und gute Produkte mehr Geld auszugeben. Ganzheitliche Qualität vermitteln. In Cottbus ist das Erfahren einer solchen Qualität ein durchaus neuer Aspekt, denn der Gast konnte das in der umgebenden Gastronomie nie wirklich erleben. Zur Umsetzung dieser Ziele gehören zum einen die Technik – innovative Miele Geräte – und zum anderen das gute Lebensmittel. Und da hat die Region viel zu bieten. Aus dem Spreewald kommen Zander, Hecht und Karpfen. Die weiten Wälder sind reich an Wild und die Äcker liefern gute Beten, Schwarzwurzeln und Rüben. Auf den Weiden grasen Bio-Gänse, Kräuterschweine und Wiesenkälber. “Kochen ist bei mir nicht kompliziert. Die Geheimnisse guter Kochkunst bestehen aus einem guten handwerklichen Können, frischen und besten regionalen Zutaten sowie einer gesunden Mischung aus Kreativität und sorgsamen Umgang mit den Rohstoffen“, so Volker Hecht abschließend.
Maximal zwölf Gäste nehmen an seinen Kursen teil. Es sind Privatleute und Firmen, die motivierende Events buchen. Alle Kurse leitet der Chef selbst, nur unterstützt von einer studentischen Hilfskraft. Die Themen: regionale Küche, Sushi, Tapas, Thai und natürlich die mediterrane Küche.
www.kochkultur-cottbus.de
www.miele.de
Rezepte und weitere Informationen zum Artikel finden Sie im Port Culinaire Magazin No. FORTY-ONE: Port Culinaire Shop
Guten Abend,
Ich würde sehr gern einen Gutschein verschenken für einen Gourmet Koch Kurs bei ihnen.
Ist das möglich?
Herzliche Grüße
Anke Soukup
Hallo Anke Soukup, vielen Dank für Ihre Anfrage, leider habe ich erst heute mitbekommen, dass Thomas Ruhl den Artikel von Port Culinaire auch online gestellt hat. Sollte noch Interesse bestehen an einem Gutschein oder Kochkurs, erreichen Sie mich unter info@kochkultur-cottbus. de oder über die Homepage http://kochkultur-cottbus.de .
Mit kulinarischen Grüßen
Volker Hecht
KOCHKULTUR Cottbus UG